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Geburtstagsgedicht

 

 Geburtstag ist schon wieder da;

der gleiche Scheiß wi letztes Jahr!

Horden kommen angerannt,

schütteln Dir wie wild die Hand,

küssen und umarmen Dich -

ach, wie ist das widerlich!

Tätscheln süsslich Deine Wange,

da wird Dir mit Recht ganz bange;

ein jeder gar ein Sprüchlein weiss.

Mein lieber Mann, ist dat´n Scheiss!

Doch es kommt ja noch viel schlimmer;

denn hast Du sie erst im Zimmer;

dann fängt ein grosses Tratschen an:

Man spricht vom Geld, vom Kind, vom Mann

und zwischendurch wird eingestreut:

Hast Du nicht dies und das bereut,

was so im vergangenen Jahr

an Schwierigkeiten zu regeln war?

Kurzum, mann rädert Dich mit Fleiss.

Mein lieber Mann, ist dat´n Scheiss!

Beinah hätt´ ich noch vergessen,

die woll´n alle auch was essen.

Da Du den Ablauf ja schon kennst,

jetzt schnurstracks in die Küche rennst,

um für die hunrige Gästeschar,

die lange nicht zu sehen war,

den Napf zu holen, kalt und heiss.

Mein lieber Mann, ist dat´n Scheiss!

Damit auch wirklich jedermann,

den Futtersack sich vollhau´n kann,

sind die Portionen, das ist klar,

noch grösser als im letzten Jahr.

Jetzt sieht man emsig alle kauen;

man hört nur noch heimliches verdauen

und einer schreit nach noch mehr Reis.

Mein lieber Mann, ist dat´n Scheiss!

Und wenn dann alles abgefüllt,

man schon nach was zu Saufen brüllt.

Hier braucht es jetzt Organisation,

denn diese Schluckis kennst Du schon.

Zuerst kommen die leichten Sachen,

die reichen gerad´zum muntermachen.

Doch richtig fetzig wird´s erst dann,

wenn man die Schnäpse saufen kann;

dazu noch Bier, gleich kastenweis`.

Mein lieber Mann, ist dat´n Scheiss!

Bald hörst Du nur noch "Stöhn" und "Lall",

dann weisst Du jetzt ist alles prall.

der eine ist im Suff ganz still,

die andere schreit und zwar ganz schrill

ein Dritter weint still in sein Kissen -

ihm geht es plötzlich ganz beschissen,

weil er nicht mehr weiter weiss.

Mein lieber Mann, ist dat´n Scheiss!

Der Morgen kündigt sich schon langsam an;

auf der Toilette bricht ein Mann.

Jetzt heisst es, mutig zuzupacken,

denn nun woll´n sie auch noch bei Dir knacken.

Mit sehr viel List und noch mehr Tücke,

sagst Du jetzt jedem: "Mach `ne Mücke!".

Und vorsichtig, mit viel Gespür,

schiebst Du den letzten aus der Tür.

Der schaut Dich an und sagt betroffen:

"Mein lieber Mann, bin ich besoffen!"

Dann machst Du leis´ die Türe zu

und weisst, jetzt hast Du Deine Ruh´.

Ein letzter Blick ins Partyzimmer -

der Saustall wird auch immer schlimmer.

Voll Grauen wendest Du Dich ab,

für heute reicht´s und nicht zu knapp.

In den Spiegel fällt Dein Blick -

Du prallst fast vor Dir selbst zurück:

die Augen klein, die Haut ganz weiss!

Mein lieber Mann. ist dat´n Scheiss!

Jetzt könn´t man denken, Du hast genug,

doch das ist jedenfalls ein Trug.

Der Raum ist kaum sauber, der Kopf kaum klar,

da denkst Du schon an´s nächste Jahr.

Und freust Dich drauf und planst schon sehr,

Dir armen Teufel hilft nicht´s mehr.

Dann stehst Du wieder, bereitest vor

und bist und bleibst - ein armer Tor.

Alles steht wieder stapelweis,

das ist und bleibt der alte Scheiss.

 

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